Standbild aus einem Video bei dem vier Hütchenbahnen in verschiedenen Abständen aufgebaut sind. Eine Person springt beidbeinig über eines der Hütchen.
Lernumgebung

Kurzübersicht


Fach
Sport
Klassenstufe
Klasse 3
Unterrichtsform
Stationenlernen, Gruppenarbeit
Zeitbedarf / Dauer
45 Min.
Technische Voraussetzungen
4 Tablets mit je einem vorab heruntergeladenen Lehr-Lern-Video

Sprungschule

Vielfältig Springen mit Lehr-Lernvideos


Sprungbewegungen können in vielfältiger Form ausgeführt werden. In Vorbereitung auf die Sprungdisziplinen ist es sinnvoll, die Sprungschule mit ihren diversen Sprüngen spielerisch zu erschließen. Die Verbindung der Aspekte Springen und Digitalisierung in Form eines lehr-lernvideogestützten Stationenlernens in Gruppen eröffnet neue Möglichkeiten des leichtathletischen Sportunterrichts, die nahtlos an die Vorerfahrungen der Kinder anknüpfen. Bei dieser Lernumgebung wird bestenfalls auf dem Sportplatz ein Sprunggarten mit verschiedenen zu durchlaufenden Stationen aufgebaut. Das vielfältige Material lädt die Kinder dazu ein, sich mit diversen Sprungformen auseinanderzusetzen. Die Aufgabenerklärungen liefern dabei Lehr-Lernvideos.
von:
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Lizenz:
CC BY-SA 4.0 Lizenz
Lizenzangabe:
© Lernumgebung "Sprungschule" von Anna-Lena Fichtner und Melanie Trützschler bearbeitet durch Melanie Trützschler unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 via DigiLeG-Portal
Bild:
© Abbildung "beidbeiniger Sprung über Hütchen" von Melanie Trützschler unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 via DigiLeG-Portal

Kognitiv:

  • Selbstständiges Ausdenken verschiedener Sprungbewegungen
  • Eigenständiges Umsetzen der Videoinhalte
  • Überlegen eigener Übungen

Sozial- affektiv:

  • Zusammenarbeit in der Gruppe
  • Gegenseitige Hilfe und Unterstützung (gemeinsame Klärung von Fragen)
  • Zuhören und Ausredenlassen im Sitzkreis

Methodisch-instrumentell:

  • Überspringen diverser Materialien
  • Springen auf Material

Motorisch:

  • Testen des eigenen Körpergefühls
  • Ausführen verschiedener Sprungbewegungen: weit springen, hoch springen, nach Muster springen, Seil springen
  • Verbesserung der Sprungkraft: Grundlage für weiterführende Sprungdisziplinen
  • Fußkräftigung und Fußstabilisation

Mit differenzierten Stationsaufgaben zu einer Sprungschule werden die Kinder ermuntert und angespornt die dargebotenen Herausforderungen zu meistern und daran zu wachsen.  „Dabei werden oft solche Herausforderungen gewählt, die gerade eben noch nicht ganz gelingen“ (Kämpfe & Reuker, S. 4). Die Kinder arbeiten dabei in Kleingruppen zusammen und die „Sprungaufgaben [werden] mit viel Freude gemeinsam gelöst“ (Lehner, S. 13).

„Die allgemeine und spezielle Sprungschule dient der grundlegenden Entwicklung von Teil- oder kompletten Bewegungsfertigkeiten des Springens zur Vorbereitung aller Sprungdisziplinen“ (DLV, 2008, S. 91). Vorrangig dient die Sprungschule zum Technikerwerb, dessen Erhalt und Verbesserung sowie zur Konditions- und Koordinationsverbesserung (DLV, 2008, S. 91). Speziell der Technikerwerb und die Koordinationsverbesserung setzen sich mit dem „Sichtreffen“ beim Absprung auseinander (DLV, 2008, S. 91). Des Weiteren dreht sich der Koordinationsaspekt um eine beidseitige Belastung, das Erlernen von Variabilität und Umstellungsfähigkeit sowie ein Gefühl für den Absprung aus verschiedenen Geschwindigkeiten zu entwicklen (DLV, 2008, S. 91). Zunächst sollten Sprünge über niedrige Hindernisse beziehungsweise Sprünge mit flachen Flugphasen realisiert werden, sodass die reaktiven Kraftfähigkeiten entwickelt werden  (DLV, 2008, S. 91).

Verschiedene Sprunguntergründe bringen unterschiedliche Vorteile mit sich. Ein weicher Boden dämpft die Landung und verringert somit die Belastung (DLV, 2008, S. 93). Dabei wird der Absprung verlangsamt, wohingegen ein härterer Boden einen schnelleren und spezifischer Absprung ermöglicht (DLV, 2008, S. 93). Hindernisse eignen sich zum Drauf- aber auch zum Drüberspringen, wobei die Hindernishöhen eher flach gehalten werden sollten, damit die korrekte Technik gewährleistet werden kann (DLV, 2008, S. 94). „Die Aufstellung der Hindernisse kann frei oder in Form eines ‚Sprunggartens‘ erfolgen“ (DLV, 2008, S. 94). Indem in diversen Sprungrichtungen wie vorwärts, rückwärts oder auch seitlich gesprungen wird, kann die Stabilität im Sprunggelenk und der Gleichgewichtssinn verbessert werden (DLV, 2008, S. 94). Genauso kann die Sprungkoordination geschult werden, indem verschiedene Sprungrhythmen gesprungen werden (DLV, 2008, S. 94). Im Allgemeinen lassen sich Sprünge in unterschiedlichen Organisationsformen wie einzeln oder zu zweit, frei oder auf der Linie beziehungsweise mit Vorgaben absolvieren (DLV, 2008, S. 94). Gleichfalls sind dafür verschiedene Geräte geeignet, wie das Seil zum Seilspringen sowie Geräte die die Sprungrichtung vorgeben (DLV, 2008, S. 94).

Im Bereich der Bildung in der digitalen Welt üben die Lernenden, digitale Medien abzurufen und digitale Werkzeuge bedarfsgerecht einzusetzen. Die Kinder erhalten die Aufgabe, die Videodateien aus dem Speicher des Endgerätes abzurufen und abzuspielen. Außerdem sollen sie mit Hilfe der Videos den Bewegungsablauf an der jeweiligen Station erschließen. So erhalten die Lernenden die Möglichkeit, die Inhalte auf die Realität zu transferieren, gegebenenfalls Sequenzen zu wiederholen und weiterführend zu denken.

KMK Kompetenzrahmen

  • Suchen, Verarbeiten, Aufbewahren
    • Speichern und Abrufen
  • Problemlösen und Handeln
    • Werkzeuge bedarfsgerecht einsetzen
    • Digitale Werkzeuge und Medien zum Lernen, Arbeiten, Problemlösen nutzen

Die Kinder sollten bereits Erfahrungen mit dem Abspielen von Videos auf Tablets haben, sodass das Abspielen der Erklärfilme kein Hindernis darstellt.
Außerdem sollten in Klassenstufe eins und zwei bereits Erfahrungen zu vielfältigem Springen gesammelt worden sein, auf deren Grundlage hier weitergearbeitet wird. Im Optimalfall ist auch der Sprunggarten bekannt.

allgemein

  • Pfeife

Sprunggarten Materialideen

  • Koordinationsleiter
  • Seile
  • Blockx
  • Streifen
  • Reifen
  • Querstangen

Stationen mit Lehr-Lernvideos

  • 4 große Hütchen als Stationsmarkierung
  • 4 Tablets mit entsprechenden Videos (siehe Downloads M1 bis M4 oder Links zu YouTube)

Station "Sprung weit" (M1)

  • 20 Hütchen (5x weiß, 5xblau, 5x grün, 2x gelb & 3x orange)

Station "Sprung hoch" (M2)

  • 9 Blockx (2x blau, 3x grün, 2x gelb, 2x rot)
  • 24 Kegel (mit Löchern) (8x blau, 8x grün, 4x gelb, 4x rot)
  • 12 Stangen (8x gelb, 4x rot)

Station "Mehrfachsprünge" (M3)

  • 6 Hütchen
  • 12 Streifen
  • 12 Punkte (6x rot & 6x blau)

Station "Sprung Seil" (M4)

  • 6 Springseile

Downloads

mp4-Datei
M1 Sprung weit Das Lehr-Lernvideo zeigt Übungen der Station "Sprung weit" M1.(mp4, 48 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M1 Untertitel Sprung weit Untertitel zum Lehr-Lernvideo der Station "Sprung weit" M1(srt, 819 B, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
mp4-Datei
M2 Sprung hoch Das Lehr-Lernvideo zeigt Übungen der Station "Sprung hoch" M2.(mp4, 56 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M2 Untertitel Sprung hoch Untertitel zum Lehr-Lernvideo der Station "Sprung hoch" M2(srt, 747 B, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
mp4-Datei
M3 Station Mehrfachsprung Das Lehr-Lernvideo zeigt Übungen der Station "Mehrfachsprung" M3.(mp4, 59 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M3 Untertitel Mehrfachsprung Untertitel zum Lehr-Lernvideo der Station "Mehrfachsprung" M3(srt, 1 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
mp4-Datei
M4 Sprung Seil Das Lehr-Lernvideo zeigt Übungen der Station "Sprung Seil" M4.(mp4, 59 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M4 Untertitel Sprung Seil Untertitel zum Lehr-Lernvideo der Station "Sprung Seil" M4(srt, 585 B, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
pptx-Datei
beispielhafter Aufbauplan Sprungschule (bearbeitbar)Die Datei zeigt einen möglichen Aufbau für die Unterrichtsstunde. Der Aufbauplan wurde mit dem Aufbauplaner von Dober erstellt.(pptx, 18 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
pdf-Datei
M5 beispielhafter Aufbauplan SprungschuleDie Datei zeigt einen möglichen Aufbau für die Unterrichtsstunde. Der Aufbauplan wurde mit dem Aufbauplaner von Dober erstellt.(pdf, 363 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)

Vorbereiten der Tablets:

  • Videos auf die Tablets laden (siehe Downloads M1 bis M4, ein Video pro Tablet reicht, so bleibt das "Stationstablet" an der jeweiligen Station liegen) oder YouTube-Link bereithalten
  • Lautstärke kontrollieren (möglichst auf Maximum, damit die Erklärungen gut zuverstehen sind)

Vorbereiten der Sporthalle/des Sportplatzes:

  • Gedanken zum Aufbau des Sprunggartens machen unter Berücksichtigung der in der Schule vorhanden Materialien (ggf. unter Anwendung des Aufbauplaners siehe Downloads M5)
  • Aufbau des Sprunggartens
  • Aufbau der Stationen:
    • Zur Differenzierung mehrere Bahnen pro Station aufbauen
    • zwischen den Gegenständen unterschiedliche Abstände wählen:
      • Weitspringen: 3,4,5,6 Füße Abstand
      • Hochspringen: 4 Füße Abstand
      • Mehrfachsprünge: 3,4 Füße
  • Tablets mit zugehörigen Lehr-Lernvideo an Station bzw. Link bereitlegen
PhaseBeschreibung
ErwärmungSprunggarten
HauptteilStationenarbeit Vielfältiges Springen angeleitet durch Lehr-Lernvideos
SchlussRegeneration für die Füße

 

Nach der Begrüßung startet die Unterrichtsstunde mit einem Sprunggarten. Dieser bietet die Gelegenheit, die Kinder bereits auf die verschiedenen Sprünge einzustimmen. Variiert werden kann zwischen Höhe, Weite und Kombinationen sowie verschiedenen Untergründen. 

Zunächst kann der Sprunggarten gehend durchlaufen werden, bis alle Kinder eine Runde geschafft haben. Danach kann das Tempo erhöht werden. Achtung: Hierbei sollte die Klasse genau beobachtet werden, da die Kinder auch nach kurzer Zeit bei höherem Tempo und den vielen Sprüngen Erschöpfungsanzeichen aufweisen. Hier sollte das Tempo verringert und eventuell auch zur Abwechslung eine entspanntere Form der Hindernisüberwindung als das Springen gewählt werden. 

Im Hauptteil erfolgt ein Ausprobieren verschiedener Sprungformen als Stationenlernen.
Dafür müssen die Kinder in vier Gruppen eingeteilt werden. Dabei kann mit der App "Team Generator" von der Lehrkraft die Gruppenkonstellation zufällig zusammengesetzt.

Die einzelnen Stationen konzentrieren sich auf das Weitspringen, das Hochspringen, das Seilspringen und auf Mehrfachsprünge. Die Informationen zur jeweiligen Aufgabenstellung, der Ausführung sowie dem Differenzierungsangebot erhalten die Lernenden per Video auf dem Tablet. Dafür liegt an den vier Stationen jeweils ein Tablet mit dem passenden Video zur Station. Das Anschauen der Videos an den Stationen ermöglicht den Kindern eine unbewusste Pause und senkt so die Belastung, die durch die diversen Sprünge entsteht. 

Beim Weitspringen wird sowohl einbeinig (abwechselnd und gleichbleibend) als auch beidbeinig gesprungen, wobei je nach Abstand der Hütchen Einfachsprünge und Mehrfachsprünge möglich sind. Die Bahnen haben unterschiedlich weite Abstände zwischen den Hütchen sodass jedes Kind die für sich am besten geeignete Bahn wählen kann, um eine Herausforderung im weiten Springen zu schaffen. 

Das horizontale Springen wird durch Hindernisse wie Stangen und Blockx angeregt. Dabei soll aus dem Stand im Einfach- oder Mehrfachsprung über die Hindernisse gesprungen werden. Genauso wie beim weiten Springen geschieht dies einbeinig und beidbeinig, wobei sich bei den größeren Höhen auf ein beidbeiniges Springen fokussiert werden soll.

Bei der Station zu den Mehrfachsprüngen wird explizit ein flüssiges Aneinanderreihen der Sprünge geübt. Dabei ist darauf zu achten, dass möglichst keine Pause zwischen den Sprüngen gemacht wird. Auch das soll einbeinig und beidbeinig absolviert werden, wobei sich hier die Lernenden auf unterschiedliche Sprungrhythmen konzentrieren sollen und nicht auf ein besonders weites oder hohes Springen. Zum besseren Umsetzen der verschiedenen Rhythmen werden Streifen und Punkte in unterschieldichen Farben als Hilfestellung ausgelegt. 

Bei der vierten Station soll sich mit dem Seilspringen auseinandergesetzt werden. Im Video werden bereits diverse Arten des Seilspringens aufgezeigt. An dieser Station können die Sprungarten (z.B. einbeinig, beidbeinig), die Sprungrichtungen (z.B. vorwärts und rückwärts) oder auch die Organisationsformen selbstbestimmt gewählt werden (z.B. allein, mit einem Partner).

Abschließend können Übungen im Sand zur Entspannung und Regeneration nach den Belastungsumfängen der Sprünge dienen. Dafür kann die Klasse die Weitsprunggrube nutzen und sich barfuß durch den Sand bewegen. Die Lehrkraft schlägt verschiedene Übungen vor, welche der Erholung der Füße und Sprunggelenke nach der hohen Belastung dienen. Hier können die Kinder auch aktiv in die Übungsauswahl einbezogen werden.

Alternativ können auch ähnliche Übungen in der Sporthalle durchgeführt werden. 

Eine Differenzierung ist in den Stationen bereits verankert. Die verschiedenen Abstände und Höhen erlauben es jedem Kind sich seiner inividuellen Herausforderung im Springen zu stellen.

Sollten die Materialien in diesem Umfang nicht vorhanden sein, ist es möglich auch nur einzelne, ausgewählte Stationen durchzuführen. So wird der Materialaufwand reduziert und die Kinder üben Stunde für Stunde jeweils 1-2 der Stationen.

Um eine technisch saubere Ausführung der Sprünge zu gewährleisten und das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte von der Lehrkraft besonders auf Ermüdungserscheiningen geachtet werden. Es ist sinnvoll kurze Erholungspausen einzubauen.   

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