Das Bild zeigt den Aufbau einer Station. Im Vordergrund ist ein gelbes Hütchen als Anlaufmarkierung. Im Hintergrund steht ein Turnkasten. Davor ist ein Sprungbrett. Sowohl an den Seiten als auch hinter dem Kasten liegen blaue Matte aus.
Lernumgebung

Kurzübersicht


Fach
Sport
Klassenstufe
Klasse 2
Unterrichtsform
Gruppenarbeit, Stationenlernen
Technische Voraussetzungen
4 Tablets mit je einem vorab heruntergeladenen Lehr-Lern-Video

Turnen am Gerät - Sprung

Einblick gewinnen in das Landen, Abspringen,... durch Lehr-Lernvideos


In der Unterrichtsstunde werden mittels Stationenlernen zum Thema Sprung vielfältige Bewegungen in diesem Bereich ausprobiert und turnerische Fertigkeiten angebahnt. Unterstützt durch Lehrvideos lernen die Kinder selbstständig in kleinen Gruppen.
von:
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Lizenz:
CC BY-SA 4.0 Lizenz
Lizenzangabe:
© Lernumgebung "Turnen am Gerät - Sprung" von Anna-Lena Fichtner, Viviane Marschalleck, Melanie Trützschler bearbeitet durch Melanie Trützschler unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 via DigiLeG-Portal
Bild:
© Abbildung "Vorschaubild_Turnen_Sprung" von Anna-Lena Fichtner, Viviane Marschalleck, Melanie Trützschler unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 via DigiLeG-Portal

Kognitiv:

  • selbstständiges Erarbeiten der einzelnen Techniken an den Stationen
  • Eigenständiges Umsetzen der Videoinhalte
  • Überlegen eigener Sprungvariationen (nur an einer Station)
  • Kennen und Anwenden von Techniken zur Sicherung

Sozial-affektiv:

  • Gegenseitige Hilfe und Unterstützung anbieten/leisten (gemeinsame Klärung von Fragen)
  • Hilfe der anderen Lernenden annehmen
  • toleranter Umgang mit Fehlern und versuchen sich entsprechend zu verbessern
  • Zuhören und Ausredenlassen im Sitzkreis

Methodisch-instrumentell:

  • Kennen und Anwenden der Verhaltensregeln in der Turnhalle und im Umgang mit den Geräten (richtige Benutzung Sprungbrett, Trampolin, Kasten)
  • Kennen und Anwenden der Verhaltensregeln im Umgang mit den Tablets

Motorisch:

  • Erlernen und Üben des beidbeinigen Abspringens von einem Sprungbrett auf und über den Turnkasten 
  • Niederspringen von dem Turnkasten auf unterschiedliche Untergründe, simuliert durch verschiedene Matten
  • Abfedern der Landung 
  • Ausführen der Drehsprunghocke, die je nach Leistungsniveau der Kinder durch ein Aufknien oder Aufhocken vereinfacht werden kann

Das Bewegen an Geräten kann definiert werden als ein „spielerisches Erproben und Erfinden, Variieren und Gestalten, Optimieren und Anwenden von vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten des Körpers, ausgelöst durch den Anreiz der unterschiedlichen Turngeräte und deren Kombinationen“ (Gerling, 2021, S. 33). Ein Bewegen an Geräten für alle beginnt mit den „allgemeinen und turnspezifischen Bewegungsgrundformen“ (Gerling, 2021, S. 48). Mit dem Fokus auf den Sprung werden in dieser Stunde das Gehen, Laufen, Hüpfen bis hin zum Springen und Landen geübt (Gerling, 2021, S. 48). Weiterhin werden die turnerischen Basisfertigkeiten zum Sprung mit den Sprunggeräten sowie der Sprunghockwende, der Sprunghocke, das Sprungaufhocken und ähnlichen Sprüngen aufgegriffen (Gerling, 2021, S. 48). Bei den Sprüngen handelt es sich um Stützsprünge, die ohne Stützkraft nicht möglich wären und sich aus einer „Kombination aus Sprung- und Beinschwungbewegung, verbunden mit den Stütz“ (Gerling, 2015, S. 126) zusammensetzen.

Grundsätzlich kann der Ablauf dieser Stützsprünge in immer die gleichen Phasen gegliedert werden: „Anlauf - Absprung - erste Flugphase - Stützphase - zweite Flugphase und Landung“ (Gerling, 2015, S. 127). Mit dem Anlauf beginnt das jeweilige Sprungelement (Zimmerer, 2020, S. 15). Er ist ein „Steigerungslauf mit einer typischen Bewegung der Arme und Beine aus dem Sprint“ (Zimmerer, 2020, S. 15). Der anschließende beidbeinige Absprung, eingeleitet durch den einbeinigen Ansprung, wird im Bewegen an Geräten auch Prellsprung genannt und erfolgt mit einer Absprunghilfe wie dem Sprungbrett oder dem Minitrampolin (Gering, 2015, S. 127 f.; Zimmerer, 2020, S. 16; Scharenberg, 2011, S. 65). „Nach Verlassen des beidbeinigen Absprungs vom Sprungbrett wird der ganze Körper gestreckt und die Arme sind in Vorhalte“ (Zimmerer, 2020, S. 16), was der ersten Flugphase entspricht. Die Stützphase ist das Bindeglied zwischen den beiden Flugphasen und zeichnet sich durch das gleichzeitige Aufsetzen und Abdrücken der Hände, was auch als Abstemmen am Gerät bezeichnet wird (Zimmerer, 2020, S. 16), aus. Daran anschließend werden in der zweiten Flugphase Drehungen fort- und zu Ende geführt sowie die Landung eingeleitet (Zimmerer, 2020, S. 16). Abgeschlossen wird jeder Sprung mit der Landung, welche mit dem Beugen der Beine und Hüfte abgefedert wird (Gerling, 2015, S. 133; Zimmerer, 2020, S. 16).

Im Bezug auf Bildung in der digitalen Welt üben die Kinder, digitale Medien abzurufen und digitale Werkzeuge bedarfsgerecht einzusetzen. Die Lernenden rufen die Videodateien aus dem Speicher des Endgerätes ab und spielen sie ab. Des Weiteren stehen die Kinder vor der Aufgabe, sich den im Video aufgezeigten Bewegungsablauf an der jeweiligen Station zu erschließen und anschließend diese Inhalte auf die Realität zu transferieren. Die Videos bieten die Möglichkeit gegebenenfalls Ausschnitte zu wiederholen und weiterführend zu denken. 

KMK Kompetenzrahmen

  • Suchen, Verarbeiten, Aufbewahren
    • Speichern und Abrufen
  • Problemlösen und Handeln
    • Werkzeuge bedarfsgerecht einsetzen
    • Digitale Werkzeuge und Medien zum Lernen, Arbeiten, Problemlösen nutzen

Die Kinder sollten bereits Erfahrungen mit dem Abspielen von Videos auf Tablets haben, sodass das Abspielen der Lehr-Lernvideos kein Hindernis darstellt.
Außerdem sollten die Kinder bereits einen Einblick in das Springen im Rahmen des Bewegens an Geräten gewonnen haben.

Technik

  • 4 Tablets an den jeweiligen Stationen mit Lehr-Lernvideos (M1 bis M4)
  • optional 1 Tablet für die Lehrkraft (zur Gruppeneinteilung)

Sportgeräte Allgemein

  • Pfeife
  • Reflexionskarten 
  • Hütchen 1-4

Station Hockwende (Lehr-Lernvideo M1)

  • Bank
  • Kasten
  • Sprungbrett
  • 2 Turnmatten (normal)

Station auf Kasten springen (Lehr-Lernvideo M2)

  • Kasten
  • Sprungbrett
  • Landematte hart
  • 2 Turnmatten (normal)
  • Hütchen

Station Anlauf und Absprung (Lehr-Lernvideo M3)

  • Sprungbrett
  • Weiche Matte
  • Hütchen

Station Landen üben (Lehr-Lernvideo M4)

  • Trampolin
  • Weiche Matte
  • Hütchen

Downloads

mp4-Datei
M1 Lehr-Lernvideo HockwendeDas Video zeigt ein Lehr-Lernvideo zur „Hockwende“ zur Vorbereitung auf das Turnen am Gerät - Sprung.(mp4, 122 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M1 Untertitel Hochwende Untertitel zu Lehr-Lernvideo „Hockwende“ M1(srt, 2 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
mp4-Datei
M2 Lehr-Lernvideo auf den Kasten springen Das Video zeigt ein Lehr-Lernvideo zu „auf den Kasten springen“ zur Vorbereitung auf das Turnen am Gerät - Sprung.(mp4, 85 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M2 Untertitel auf den Kasten springen Untertitel zum Lehr-Lernvideo „auf den Kasten springen“ M2(srt, 1 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
mp4-Datei
M3 Lehr-Lernvideo Anlauf und Absprung Das Video zeigt ein Lehr-Lernvideo zu „Anlauf und Absprung“ zur Vorbereitung auf das Turnen am Gerät - Sprung.(mp4, 61 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M3 Untertitel zum Lehr-Lernvideo Anlauf und Absprung Untertitel zum Lehr-Lernvideo „Anlauf und Absprung“ M3(srt, 1 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
mp4-Datei
M4 Lehr-Lernvideo Landung Das Video zeigt ein Lehr-Lernvideo zur „Landung“ zur Vorbereitung auf das Turnen am Gerät - Sprung.(mp4, 53 MB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
srt-Datei
M4 Untertitel zu Lehr-Lernvideo Landung Untertitel zu Lehr-Lernvideo „Landung“ M4(srt, 674 B, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
pptx-Datei
M5 beispielhafter Aufbauplan Turnen am Gerät - Sprung bearbeitbar Die Datei zeigt einen möglichen Aufbau für die Unterrichtsstunde. Der Aufbauplan wurde mit dem Aufbauplaner von Dober erstellt.(pptx, 178 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)
pdf-Datei
M5 beispielhafter Aufbauplan Turnen am Gerät - Sprung Die Datei zeigt einen möglichen Aufbau für die Unterrichtsstunde. Der Aufbauplan wurde mit dem Aufbauplaner von Dober erstellt.(pdf, 754 KB, Datei ist barrierefrei/barrierearm)

Vorbereiten der Tablets:

  • Videos auf die Tablets laden (siehe Download M1 bis M4, ein Video pro Tablet reicht, so bleibt das "Stationstablet" an der jeweiligen Station liegen) oder YouTube-Link bereithalten
  • Lautstärke kontrollieren (möglichst auf Maximum, damit die Erklärungen gut zu verstehen sind)

Vorbereiten der Sporthalle:

  • Aufbau der Stationen (Hallenaufbauplan bereithalten M5)
  • Tablets mit zugehörigen Lehr-Lernvideo an Station (siehe Download M1 bis M4) bzw. Link bereitlegen

Zu Beginn der Unterrichtsstunde sind bereits alle Geräte und Materialien aufgebaut, die nach der Begrüßung in folgendem Erwärmungsspiel eingebaut werden. Das Spiel „Rette sich wer kann…“ als ein Laufspiel ermöglicht der Lehrkraft dabei die Kontrolle, welche Geräte eingebunden werden. Die Kinder bewegen sich in unterschiedlichen Formen (nach Vorgabe der Lehrkraft) in der Halle und retten sich jeweils nach Vorgabe der Lehrkraft. Dadurch können die Kinder sich vorsichtig mit den verschiedenen Geräten vertraut machen.

Vorab sollte allerdings mit den Kindern besprochen werden, welche Geräte und Materialien analog beim freien Bewegen eingebunden werden.

Die Einzelelemente der Sprunghocke sollen im Stationenlernen von den Kindern selbstständig erarbeitet werden. Die Gruppenkonstellationen werden dabei von der Lehrkraft per Zufallsprinzip mit der App „Team Generator“ festgelegt. An den Stationen befindet sich jeweils ein Tablet, auf dem sich das passende Video zur Station befindet (alternativ: YouTube Link). Dieses soll von den Kindern abgespielt werden. Darin wird die Aufgabe, die Ausführung und die Differenzierungsmöglichkeiten an dieser Stationen erklärt. Jede Gruppe beginnt an einer Station. Nach circa 8min gibt die Lehrkraft das Zeichen zum Wechseln der Stationen.

Zu den Stationen:

Zum einen soll das Hocken der Beine explizit geübt werden. Dazu haben die Kinder die Aufgabe, die Hockwende über eine Langbank oder einen Kasten auszuführen. Hierbei soll sich speziell auf geschlossene und angehockte Beine konzentriert werden. Die Hockwende auf beziehungsweise über den Kasten stellt dabei eine größere Herausforderung dar und muss nicht zwingend von allen Lernenden durchgeführt werden. Hierzu dient ein Sprungbrett als Absprunghilfe. Für das Springen am Kasten ist das richtige Sichern entscheidend. Immer zwei Kinder sichern dabei das springende Kind mit dem Klammergriff an beiden Oberarmen. Wie das korrekte Sichern aussieht, wird im Stationsvideo erläutert.

Die nächste Station fokussiert sich auf das frontale Springen auf den Kasten. Dabei haben die Lernenden die Wahl, ob sie auf dem Kasten in der Hocke oder im Kniestand landen. Abgesprungen wird an dieser Station ebenfalls vom Sprungbrett und die Lehrkraft übernimmt die Hilfestellung. Mit der Sprunghocke gelangen die Kinder im Aufhocken oder Aufknien auf den Kasten und springen im Strecksprung von diesem herunter. Wer sich beim Aufhocken sicher fühlt und es sich zutraut, kann aus einem kurzen Anlauf heraus ebenfalls mit der Sprunghocke auf den Kasten aufhocken.

Eine weitere Station zielt auf das Anlaufen und korrekte Abspringen auf dem Sprungbrett ab. Der Anlauf soll ein Steigerungslauf auf den Fußballen mit leicht vorgebeugtem Oberkörper sein. Nach dem einbeinigen Ansprung auf das Sprungbrett erfolgt ein beidbeiniger, prellender Absprung vom Sprungbrett. Als Hilfestellung sind zwei Kreise mit Kreide auf dem Sprungbrett für die Füße markiert.

Als letztes wird an der vierten Station die Landung intensiviert behandelt. Dafür wird mit dem Mini-Trampolin gesprungen und auf einer Weichbodenmatte gelandet. Dabei sind die Füße parallel, zum Abfedern werden die Beine (Fußgelenke und Knie) und die Hüfte leicht gebeugt, der Rücken ist gerade und die Arme sind nach vorn gerichtet. Als weitere Herausforderung können Schaumstoffhindernisse, über die gesprungen werden soll, aufgestellt werden. Außerdem können auch andere Sprungvarianten als die Hocke im Sprung ausgeführt werden. Der Fokus liegt auf der Landung, die in jedem Fall korrekt sein soll.

Als Auflockerung sowie zur Entspannung und Beruhigung kann optional nach zwei der vier Stationen das Spiel Tiger im Dschungel gespielt werden. Die Kinder bewegen sich frei als Tiger in der Turnhalle und reagieren auf die Bewegungsanweisungen der Lehrkraft. (Dies kann auch kreativ in eine Geschichte verpackt werden)

Beispiele:

  • auf Zehenspitzen laufen (Körper ganz lang machen)
  • sich auf allen Vieren bewegen
  • ...

Nachdem alle Stationen durchlaufen sind, folgt das Abschlussspiel „Rettungsanker“. Bei diesem Fangspiel können sich die Kinder vor den fangenden Kindern retten, indem sie sich auf/an einem der Geräte aus der Lernumgebung festhalten. Bestimmte Geräte können aus Sicherheitsgründen gänzlich aus dem Spiel genommen werden (bspw. durch die Markierung mit rotem Kegel). Zur Variation können auch die Sicherungen immer wieder angepasst werden (bspw: nur Matten / nur Kegel / nur Kästen können vor den fangenden Kindern retten)

Auf eine Markierung der fangenden Kinder wird verzichtet, um einen zügigen Wechsel der fangenden Lernenden zu gewährleisten. Gleichzeitig wird die maximale Dauer der erlaubten Sicherung an einem Gerät auf drei Sekunden beschränkt. Danach müssen sich die Kinder wieder bewegen oder an einem anderen Gerät retten.

Abschließend findet sich die Klasse zusammen und die Kinder reflektieren die Unterrichtsstunde:

  • Mir hat (nicht) gefallen,...
  • Leicht war für mich ...
  • Schwer fand ich ...
  • ...

Eine Differenzierung ist in den Videos zu den Stationen verankert. 

Sollten die Materialien in diesem Umfang nicht vorhanden sein, ist es möglich auch nur einzelne, ausgewählte Stationen durchzuführen. So wird der Materialaufwand reduziert und die Kinder üben Stunde für Stunde jeweils 1-2 der Stationen.

Um eine technisch saubere Ausführung der Sprünge zu gewährleisten und das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte von der Lehrkraft besonders auf Ermüdungserscheiningen geachtet werden. Es ist sinnvoll kurze Erholungspausen einzubauen (Vorschlag: siehe Entspannungsspiel im Ablauf). 

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